Ratinger Bienenzuchtverein

von 1868 e. V.

Jahresrückblick Wetter 2010

Ein kaltes Jahr ging zu Ende
Mit   9,52 °C  lag die Jahrestemperatur 1,46°C unter dem langjährigen Durchschnitt  (10,98 °C).

Kälter war es laut den Witterungsaufzeichnungen des Ratinger „Wetterfrosches“ Klaus Mönch, Mitarbeiter des Umweltamtes nur 1985 mit 9,34°C und 1996 mit 9,21°C.

Besonders in den Wintermonaten Januar, Februar und Dezember lag die Temperatur weit unter dem Durchschnitt.
Der Januar (-1,28°C) war fast 4°C, der Februar (1,71°C) 2,2°C und der Dezember (-1,78°C) mit rekordverdächtigen 4,8°C zu kalt.
Am 26. Januar gab es den kältesten Tag mit minus 7,55°C. Die tiefste Temperatur mit -12,2°C wurde einen Tag später gemessen.
Auch zu Karneval im Februar gab es eine ausgedehnte Kälteperiode mit reichlich Schnee und das, ausgerechnet am Rosenmontag.
Ende Februar fegte Sturm „Xynthia“ über Ratingen und vor allem durch die Innenstadt. 

Über das Frühjahr und den Herbst gibt es – außer einem trockenen April mit einer 16-tägigen Trockenperiode – aus meteorologischer Sicht nichts Außergewöhnliches zu berichten.

Anders der Sommer. Hier schlug das Wetter wahre Kapriolen. Zusammengefasst: Juni zu trocken, Juli (22,22°C)  2,3°C zu warm, August mit Rekordniederschlagsmenge von 187 Litern, was der doppelten üblichen Menge entspricht. So fielen am 15. August binnen  8 Stunden  32,6 l/m² .
Es gab insgesamt 52 Sommertage (≥ 25 °C), 21 Hitzetage (≥ 30 °C) und im Juli 6 Tage mit schweißtreibenden Temperaturen über 35°C.
Die höchste Temperatur gab es am 9. Juli mit 38,9°C. Mit einer Tagestemperatur von 30,85°C am 10. Juli wurde der bisher wärmste Tag des Hitzesommers 2003  noch überboten.
In 6 „Tropennächten“ im Juli sank die Temperatur auch nachts nicht unter 20°C.

Bereits Ende November wurde der Winter eingeläutet. Am 29. November – zwei Tage vor dem meteorologischen Winteranfang – fiel der erste Schnee.
Überhaupt waren Kälte und Schnee die Themen des vergangenen Jahres.

An 95 Frosttagen fiel die Temperatur unter die null Grad. Es gab 35 Tage unter   -5°C und 3 Tage unter -10°C.
Auffallend hoch die Anzahl der Eistage. Ganztägig blieb die Temperatur an     43 Tagen unter dem Gefrierpunkt. Normal sind 8,6 Tage pro Jahr.  

Mit 28 Schneefalltagen war es auch ein sehr schneereiches Jahr.
Mehr schneite es in den letzten 60 Jahren nur 1956 (29 Tage), 1959 (30 Tage), 1963 (34 Tage), 1979 (34 Tage) und 1985 (51 Tage).
Zum Vergleich: in den letzten 10 Jahren schneite es durchschnittlich an nur     3,6 Tagen.

Alle Jahre wieder, spätestens ab Mitte Dezember beschäftigt eine Frage die Menschen ganz besonders: gibt es Weiße Weihnachten?
Nach 1956, 1976, 1981, 1994 und 2001 fiel 2010 am Heiligabend und am  2. Weihnachtstag Schnee.

Insgesamt fielen 852,5 Liter Niederschlag. An 178 Tagen blieb es trocken.

Und wer schon immer mal wissen wollte, wann der kälteste bzw. wärmste Wochentag ist, auch dem kann der „Wetterfrosch“ weiterhelfen. Laut seiner langjährigen Wetterstatistik ist montags der kälteste und sonntags der wärmste Wochentag. Dagegen sind die höchste und tiefste Tagestemperatur einer Woche am Sonntag. 

Klaus Mönch
4.01.2011