Es wird angenommen, dass die Gattung der Honigbiene seit ca. 100 Millionen Jahren auf der Erde existiert. Das nunmehr älteste Indiz auf Honigbienen ist ein Bernsteinfossil in Form einer in einem versteinerten Harztropfen eingeschlossenen, nur 2,95 Millimeter großen Ur-Biene, welches in einer Bernsteinmine im Norden von Myanmar gefunden wurde.
In alten Kulturen spielte der Honig nicht nur eine „süße", sondern auch eine magisch-religiöse Rolle. Er wurde in vielen Kulthandlungen und Zeremonien eingesetzt, und war außerdem von jeher als Arznei- und Stärkungsmittel sehr geschätzt. Schon der berühmte Arzt der Antike, Hippokrates, schwor auf die fiebersenkende Kraft des Honigs und setzte ihn zudem gegen eiternde Wunden ein. Die olympischen Kämpfer des alten Griechenlands nutzten ihn als Stärkungsmittel, und selbst der Philosoph Aristoteles hat schon damals einen durchsichtigen Bienenstock angelegt, um das Treiben der Bienen besser beobachten zu können. Auch bei den Germanen galt der Honig als „Götterspeise", dem Gottvater Odin seine Unsterblichkeit, Kraft und Weisheit verdankte. Der einfache Germane genoß den Honig bevorzugt als Met - Honigwein also. Der Honig war den Germanen sogar so wertvoll, daß die Untertanen den Stammesfürsten einen Teil ihrer Honigernte als Steuern abführen mußten. Bienen galten im übrigen als besonders reine Wesen, die den Germanen so heilig waren, daß in ihrer Gegenwart nicht gestritten werden durfte. Mit der Reinheit hat es durchaus etwas auf sich, dies hat die moderne Wissenschaft viel später, Anfang dieses Jahrhunderts erst belegt, denn die Bienen produzieren Substanzen, die Krankheitserreger in Schach halten. Das gilt ganz besonders für eine Substanz, die Propolis heißt.