Durch das feucht kühle Wetter der letzten Tage, sind alle Bienenvölker noch in den Startlöchern um bei den ersten wärmeren Sonnenstrahlen wieder Pollen- und Nektar einzusammeln, damit der Nachwuchs für die kommende Saison früh genug auf die Beine kommt.
Die Königin, legt dafür täglich bis zu 2000 Eier, damit das Bienenvolk wieder zu der Stärke von 50.000 Arbeiterinnen und Drohnen im Frühjahr anwachsen kann.
Bienen bestäuben 75% aller Pflanzen vor allem unsere Obstbäume, Rapsblüten der Landwirtschaft und viele Sträucher und Wiesenblumen. Man schätzt den Wert den die Biene der Natur zuführt auf viele Milliarden Euro im Jahr.
Pollen, Nektar und Wasser holen, sind die wichtigsten Sammeltätigkeiten der Arbeitsbienen.
Im Sommer kommen auch manche von ihnen mit braunen Körbchen schwer beladen zum Flugbrett. Sie übergeben dann den jüngeren Stockbienen diesen klebrigen Baumharz auch Propolis genannt zum abdichten von Rissen oder mumifizieren von toten Mäusen die die Bienen nicht aus dem Stock schaffen können.
Von einem Sammelflug bringt eine Biene 15 mg Pollen (Eiweißnahrung) in ihren Höschen die an den Hinterbeinen kleben, Propolis (Kittharz) oder 30 mg Nektar (Blütenzucker, Kohlehydrate) in ihrer 0,07 g fassenden Honigblase und nach Bedarf Wasser mit zum Stock.
Eine Biene besucht dabei bis zu 4000 Blüten. Der größte Teil von diesen Vorräten wird in Frühling und Sommer für die Brutpflege und die eigene Zehrung verbraucht.
Die Königin wird etwa fünf Jahre alt. Sie legt nach ihrer Begattung in der Brutzeit März bis Juli täglich mindestens jede Minute ein Ei mit einem Gewicht von 0,13 mg. Das ist eine Produktion von 260 mg an Eiern, gleich ihrem Eigengewicht.
Anstatt im Winter wie die meisten Insekten die Körpertemperatur abzusenken um in Kältestarre zu verfallen, widersteht ein Bienenvolk der Kälte indem es sich zu einer Wintertraube zusammenzieht und hier eine Temperatur von 35 bis 40 °C innen und außen mindestens 10 °C aufrechterhält.
Die Bienen erzeugen diese Wärme durch Anspannen der Flügelmuskeln ohne jedoch die Flügel selbst zu bewegen. Umgerechnet erzeugen die Bienen im Winter eine Leistung von 40 Watt. Diese Energie reicht für Außentemperaturen von - 30 °C und darunter. Das kostet aber ca. 1 kg Honig je Woche.
Bienenweide im Sommer mit Malven, Phazelie, Kornrade, Mohn und anderen Blumen
Foto: Klaus Dieter Mönch
Zur Information über neue Tracht-Gebiete (Nektar) im Umkreis von 50m dient ein Rundtanz der heimgekommenen Biene. Mit dem Rundtanz wird nur die Richtung der entdeckten Stelle als Winkel zwischen dem derzeitigen Sonnenstand und der Tanzrichtung angegeben. Mit dem Schwänzeltanz kann die Biene zusätzlich die Entfernung zu der gefundenen Trachtquelle durch die Frequenz des Tanzes z.B. fünf Schwingungen je ¼ Minute heißt 250 Meter Entfernung, an alle interessierten Bienen im Stock weitergeben. Wenn die voll geladenen Bienen vom Nektar sammeln heimkommen und nicht genügend junge Nektarabnehmerinnen am Flugloch bereitstehen, so benutzen die Bienen den Zittertanz, Vibration, Kreisen, Fortbewegen um weitere arbeitslose Bienen als Nektar Abnehmerinnen zu aktivieren.
Bienenweide im Sommer mit Malven, Phazelie, Kornrade, Mohn und anderen Blumen
Foto: Klaus Dieter Mönch