Ratinger Bienenzuchtverein

Ich bin  einer von denen der glaubt, es hätte noch viel schlimmer kommen können. Hier meine ich die Winterverluste, das Wetter und damit die zögerliche Entwicklung der Bienenvölker. Die niederen Temperaturen veranlassten mich zum Zufüttern im April. Während in den vergangenen Jahren ab der 1.+ 2. Aprilwoche die Völker in den Raps kamen und in den ersten Maiwochen abgeschleudert wurde konnten  dieses Jahr die Frühblüher von den Bienen schlecht genutzt werden. Niedrige Temperatur und Regenwetter  hinderten die Bienen am Sammeln.

Wie veränderte sich der Waagstock der letzten 4 Jahre jeweils im April:
 April 2009:  + 25.500.gr
April 2010:  + 23.900 gr
April 2011:  + 24.800 gr
April 2012:   - 4.100 gr
Im Mai wird wärmeres Wetter erwartet. Die ersten Drohnen- Baurahmen wurden im April eingehängt und schon ausgeschnitten. Der 2. Brutraum wurde aufgesetzt und  verschiedentlich Nektar eingetragen. In der 2.Mai- Woche werde ich den Honigraum aufsetzen – wenn der Wettergott mitspielt. (2007 und 2011 wurde in der 2.Maiwoche schon abgeschleudert). Zuvor  wird auf evtl. Weiselzellen kontrolliert und die ersten  geschlossenen werden ausgebrochen. Noch offene werden zur Ablegerbildung verwendet. Danach werden alle weiteren Weiselzellen gebrochen bei den folgenden alle 8 Tage stattfindenden Kontrollen.
Sicher kann ich auch frische Brutwaben zur Ablegerbildung verwenden. Aber so gewinne ich fast eine Woche, welche zu früherem Schlupf der Königin führt. Und dieses Jahr wird die Zeit knapp um noch starke Ableger einzuwintern.
Mancher Imker verwendet kein Absperrgitter. Die Nektar transportierende Biene hat es leichter. Aber es werden auch Pollen abgelagert und wenn es der Königin danach ist legt sie im Honigraum ihre Stifte ab. Dann ist eine Honigernte schwieriger, weil ich die Bienen abfegen muss. Mit Bienenfluchten kann ich auch nicht arbeiten, weil die Pflegebienen auf der Brut sitzen. Die evtl bestifteten Waben fallen weg und die Waben mit Pollen sind auch nichts für die Schleuder
Noch ist etwas Zeit zum Schleudern. Trotzdem lohnt sich eine Kontrolle der Siebe und Schleudergeräte. Es sieht noch nicht danach aus, trotzdem wünsche ich allen Imkern nicht nur volle Gläser sondern volle Eimer. Also besorgt Euch vorher leere Eimer. Wenn alle Imker auf die Schnelle schleudern wollen, können die Verkaufsstellen nur mit der Schulter zucken.
Seit 4 Jahren versuchte ich, Euch mit meinen Arbeitsweisen, meinen Problemen und  wenn es gelungen ist mit einigen Tipps auf dieser Seite einzubinden.  
Ich glaube es ist an der Zeit, dass durch neues Gedankengut anderer Imker das Wissenspotential der Leser erweitert wird.
Hiermit verabschiedet sich  Euer  Siegfried Haase