Ratinger Bienenzuchtverein

von 1868 e. V.

Monatsbetrachtung 03-2012

Zu Beginn ein paar Zeilen Statistik 
 

Temperaturen 5. KW. 6. KW 7. KW 8. KW 9. KW
2012 max.Ø -4,1 -3 4,6 7,5 9,5
2011 max.Ø 5,4 9,3 6,2 4,5 6,9
2012 min Ø -9,9 -10,8 0,1 1,9 5,8
2011 min.Ø 2,3 3,2 1,5 0,4 -1,4
Niederschlag [mm]          
2012  ges.:  35 0 0 23 7 5
2011  ges.:  52 8 13 12 19  
Waagstock (Gramm]          
2012          keine Messung        
2011 - 4.900 gr. -1000 -1600 -700 -500 -1100

29. Februar: die Wildgänse kommen zurück, die Krokusse blühen.

Warum soll der März dieses Jahr anders werden als in den vergangenen Jahren?

In Erinnerung habe ich noch die Februar/ März- Stürme der letzten Jahre.

 

Obwohl die Sammler reichlich unterwegs waren verringerte sich das Waagstock- Gewicht bis Ende März um 3800 gr.  Was will ich damit ausdrücken?

An den ersten Tagen über 12 Grad C mit Bienenflug werden die Völker auf ihren Allgemeinzustand kontrolliert. Bei einer Kippkontrolle kann ich zwar feststellen ob die Völker „schwer erscheinen“, seit dem Herbst hinsiechende Völker zeigen zwar Flugbetrieb – sagen aber nichts über die Überwinterungsstärke aus. (Weniger Bienen verbrauchen weniger Futter – also ist der Futtervorrat genug, aber Bienen sind zu wenig.

Bei einer Völkerdurchsicht achte ich auf Brutnester, frische Stifte, die Menge des Futters und die Menge der Bienen.

Futter: Mindesten noch 5 kg. Mit erstem Eintrag ist nicht vor Anfang April zu rechnen.    Überschüssige Futterwaben können evtl  Mitte April entfernt werden.

Bienen: 4 besetzte Waben im DNM ergeben das Mindestmaß : 4000 Bienen. Bei geringerem Besatz auf stärkeres Volk über Absperrgitter aufsetzen.

Wabenzustand: Ich überwintere i.d.R immer 2-zargig. Nach der letzten Ernte entferne ich alle schwarzen Brutwaben, die dunklen kommen in die unterste Zarge, darüber frischere Waben. Die Biene trägt ihr Futter oben ein, zieht sich im Winter nach oben und die unterste Zarge ist anfangs brutfrei. Bei der Frühjahrskontrolle setze ich (auch wenn es arbeitsaufwendig ist) die unterste Zarge beiseite und die evtl. mit Brut besetzten Waben füge ich in die ehemals 2.Zarge ein. Darauf kommt jetzt eine frische Zarge mit vorjährig ausgebauten Waben.

Magazine und Standort: Die Stürme kommen noch!  Also die Deckel noch beschweren und nach Stürmen kontrollieren. Die Mäusegitter werden entfernt. Meine Magazine stehen erhöht auf 3 Paletten als Arbeitserleichterung. Darauf eine wetterfeste Platte und darauf die Magazine. Die Platte steht vorn ca. 20 cm über, so dass die ankommenden Pollensammler dies als Anflugbrett benutzen können.

Die Biene trägt bis 50% ihres Gewichtes an Ladung nach hause – egal ob Pollen oder Nektar. Wenn ihre Landung erleichtert wird dankt sie es uns mit größerer Emsigkeit. Auch wenn „Bienenpäpste“ sagen : „Alles quatsch! “.(Ich bin auch froh, wenn mir jemand meine Arbeit erleichtert)

Als ich mit den Bienen anfing konnte ich es kaum erwarten, daran zu arbeiten. Solange ich es anfangs nur bei Obenkontrolle (Deckel ab, Folie zurückziehen) belasse ist alles ok.

Die oben geschilderten Arbeiten führe ich dann aus, wenn ich im Hemd ohne Jacke arbeiten kann. Die Biene hat auch keine Jacke. Wenn ich die Brutwaben bei kaltem Wetter kontrolliere vergleiche ich das, als wenn ich ein Baby aus dem Bett hole und nackt im Freien herumtrage. Dies wird keinem gut bekommen. Und da unsere Bienen ja wie unsere Kinder sind sollten wir sie auch so pfleglich behandeln.

Alte Imkerprofis werden bei meinen Beiträgen schmunzeln oder sagen: „was für ein` Schmarr´n“.

Mit aufblühenden Schneeglöckchen verbleibt bis demnächst Euer    Siegfried Haase