Ratinger Bienenzuchtverein

von 1868 e. V.

Monatsbetrachtung Sept. 2011

 

Temperaturen 31.KW. 32. KW 33. KW 34. KW 35. KW
2011 max. Ø 25,5 21,4 25,3 23,1 18,3
2010 max. Ø 21,6 21,9 22,7 19,1 17
2011 min. Ø 15 14,5 13,9 15,1 10,5
2010 min. Ø 13,1 10,1 13,4 13,7 8,5
Niederschlag [mm]          
2011  ges.: 132 22 53 23 34 0
2010  ges.: 214  43 54 22 71 24
Waagstock (Gramm]          
2011  ges:   -800 Keine Messung Keine Messungen Keine Messung Keine Messung
2010   ges:.-8000 -2700 -1900 -2300 900 -2000

Das Wetter ist verdreht. Jetzt, Ende August kommen die eigentlichen warmen Tage, die ich im Juli vermisst habe. Trotz 2 schwerer Gewitter hatten wir nur 60% des Vorjahres an Niederschlag. Den Pflanzen bekommt beides gut – der mäßige Regen wie die Strahlen der Sonne. Meine „markierten Bienen vom Drüsigen Springkraut“ schleppen Pollen, als wäre die Frühjahrsbrut im Gange.
 

Die Volksentwicklung ist sehr unterschiedlich. Durch Räuberei musste ich 2 Völker abschreiben, andere von 2 Zargen auf eine zurücksetzen wegen Bienenmangel, nur 2 Waben mit Brut. Bei den starken Völkern fand ich 6 Brutwaben und 8 volle Futterwaben. Die Einfütterung ist beendet, die Windelkontrolle wird noch 3 Wochen nach Varroa- Behandlung durchgeführt. Alle Völker wurden gleich behandelt mit AS 60% von oben mit Schwammtuch. Die Behandlungen erfolgten bei 18 Völkern, Gesamtmilben jeweils unter Milbenfall:
 

Behandlung 26.07.2011 30.07.11. 03.08.11. 07.08.11.
Milbenfall   345 918 3243

Es lässt sich eine steigende Tendenz erkennen, die AS wirkt langsam. Außerdem fallen die in der Brut liegenden Milben erst nach Schlupf der Jungbienen. Unterschiede im Befall soll die folgende Zählung aufzeigen:
 

Datum 8.8. 09.08.2011 10.08. 11.08. 12.08. 16.08. 18.08. 21.08. 25.08.
Volk 2 14 11 9 6 8 53 36 63 54
Volk 12 187 78 45 42 34 194 101 109 99
Volk 15 27 19 4 4 9 19 10 4 5
Volk 18 278 151 150 109 109 320 99 215 168

Volk 2 + 12 sind einzargig, Volk 15 + 18 stehen auf 2 Zargen.
Ich finde den Milbenbefall dieses Jahr bedeutend höher als im Vorjahr. Die nächste Behandlung erfolgt mit Oxalsäure im Dez./Jan. bei Brutfreiheit und Temp. über 5 Grad C.
Bis Mitte September werden alle Völker noch einmal durchgesehen, evtl. alte Waben heraus-genommen bzw. das Volk kleiner gesetzt. Trotz der noch läppernden Tracht und des Polleneintrages ist auch für  Bienen ein offenes Tor vom Nachbarvolk verlockend zum Honigdiebstahl. Also Einflugloch verkleinern  (bis auf Kugelschreiberstärke). Wenn ich mir die zerfledderten Waben der ausgeräuberten Völker anschaue, kann ich mir vorstellen, wie die Räuber gehaust haben. Wenn die Windel anstatt Pollen grobe Wachsreste, Flügel und Beine aufzeigt waren die Räuber schon da. Wenn im Unterboden von vielen Bienen nur noch der Hinterleib geblieben ist, waren die Wespen zu „Besuch“. Gottseidank ist die Zeit der Wespen bald vorbei; die Hornissen (auch Brustfleischräuber) werden uns noch bis Ende Oktober begleiten. Bis dahin sind die Bienen eingewintert,  hofft    Euer Siegfried Haase.