Ratinger Bienenzuchtverein

von 1868 e. V.

Monatsbetrachtung Mai 2011

 

 

Zu Beginn ein paar Zeilen Statistik

 
Temperaturen 14.KW. 15. KW 16. KW 17. KW
2011 max. Ø 18,4 16,7 24,7 19,7
2010 max. Ø 14,3 15,6 17,3 21,6
2011 min  Ø 7,4 3,9 7,6 9,1
2010 min. Ø 4,2 3,5 1,5 9,4
Niederschlag [mm]        
2011 ges.:  35 ltr. 7 7 0 21
2010 ges.:  13  ltr. 11 0 0 2
Waagstock (Gramm]        
2011 ges:  20.800 -400 2500 16300 2400
2010  ges:  22.400 600 1300 5500 15000

 

Aus dem Fenster schauend begrüße ich den Regen als eine Wohltat. Obwohl  im Vorjahr auch nur 13 Ltr/ qm  Niederschlag zu verzeichnen  war empfand ich diesen April als besonders warm und trocken. Erst Ende April kam der Regen den wir erwartet haben.

Die Rapsblüte setzte ebenfalls später ein und ich hoffe nur, dass jetzt der Nektar wieder fließt.

Mein Waagvolk hatte trotz rechtzeitiger Erweiterung einen rasanten Bienenzuwachs. Mitte April hingen die Bienen nicht nur durch sondern füllten den gesamten hohen Boden aus. 16 Weiselzellen  musste ich am 18.April schon ausschneiden. Ich schröpfte das Volk mit 4 Brutwaben und dem Boden voller Bienen. Das Volk hängt schon wieder so durch. Dafür fehlen Stifte und offene Brut. Wahrscheinlich habe ich die Königin mit in den Ableger gesteckt. Werde also dort nach Stiften suchen. Eine Weiselprobe habe ich in das starke Volk eingehängt- mal sehen,  ob Nachschaffungszellen gezogen werden.

Obwohl ich letztes Jahr alle Königinnen gezeichnet hatte gibt es Probleme beim Suchen. Zum einen, weil die Markierungsplättchen abgegangen sind- zum Anderen durch nachlassende Sehkraft.

Eine erste Zwischenschleuderung war nötig. Durch Verkauf von 7 Völkern und das Verbringen von 6 Völkern in den Raps (welche einen leeren Honigraum bekamen) gingen alle reifen Waben in die Schleuder. So zeitig hatte ich noch nie 45 kg Frühlingsblüte.

 

Der Mai kommt und mit ihm die arbeitsreichste Zeit für den Imker:

  • Kontrolle nach Weiselzellen alle 7-9 Tage, Waben mit  Nachschaffungszellen für Ableger nutzbar.
  • Bildung von Brutablegern mit Entlastung der überstarken Völker durch Entnahme von verdeckelten  Brutwaben (Futterwabe, Leerwabe nicht vergessen). Im Mai gebildete Völker sind im Sommer stark genug.
  • Vorbereiten des Schleuderraumes, der  Siebe und Eimer . Wassereimer und Handtücher sollten  parat liegen. Honig ist nicht nur süß – er klebt  auch.
  • Die Schleuderung. Daran denken, dass bei der Frühjahrsschleuderung die Siebe schnell verstopfen. Ein 2.Satz Doppelsiebe ist hierbei meist nötig.
  • Am folgenden Tag den Honig abschäumen, anschließend rühren bis perlmutartiger Glanz sichtbar. Die Folgetage ebenso rühren. In 3 Tagen ist der Honig meist schon fest. Von einer sofortigen Abfüllung in Gläser nach der Schleuderung ist abzuraten, weil der Honig im Glas zu hart werden kann. Honig sollte streichbar sein  und nicht mit „Hammer und Meisel“ aus dem Glas geholt werden müssen.

 

Ich wünsche Euch volle Honigeimer, wenig oder besser keine Schwärme und ein gesundes Umweltbewusstsein  aller „Giftspritzer“, damit unser Fienchen nicht auf der Strecke bleibt.

Euer  Siegfried Haase