Ratinger Bienenzuchtverein

von 1868 e. V.

Monatsbetrachtung Juni 2011

 

Zu Beginn ein paar Zeilen Statistik

 
Temperaturen 18KW. 19. KW 20. KW 21/22. KW
2011 max. Ø 20,8 22,7 21,7 23,3
2010 max. Ø 12 12,3 20,3 19,4
2011 min  Ø 6,9 9,8 11,1 9,9
2010 min. Ø 4,4 6,3 7,2 9,4
Niederschlag [mm]        
2011  ges.: 24 ltr. 0 5 7 13
2010  ges.: 102  ltr. 28 16 5 53
Waagstock (Gramm]        
2011  ges:  6.100 4000 4500 -1100 -1300
2010 ges:. 17.000 0 1000 11000 5000

 

Mancher Landwirt hat im Mai seine Rapsfelder infolge des mickrigen Wuchses untergepflügt. Dem fehlenden Niederschlag folgten die ersten Negativ- Rekorde. 25 % der sonst üblichen Regenmenge führten allgemein zu einem geringerem Nektarfluss und nicht nur meine Waage zeigte Verluste.( 2-3 Wochen früher als üblich). Dafür ist der gewonnene Honig sehr trocken.


 

Doch das Bienenleben geht weiter (eine bereitgestellte Tränke neben dem Magazin mit Schwimmhilfe schadet nie ! ). Um die Schwarmgefahr zu dämpfen, wollen wir starke Völker auf einfache Weise schröpfen:

Flugling: 
Einfachste Möglichkeit. Das  kplt.  Magazin seitlich versetzen. An den bisherigen Standplatz kommt ein neuer Boden, 1 Zarge mit 1 Futterwabe 1-4 Brutwaben mit entweder Nachschaffungszelle oder frischen Stiften, 1 Pollenwabe Rest Leerwaben. (Futter und Brutwabe aus dem beiseite gestellten Volk, dort auffüllen mit Mittelwänden). Folie und Deckel darauf. Diese Art ist ähnlich dem Brutableger.  . Vom  bisher starken Volk  fliegt ein großer Teil der Sammelbienen seinen bisherigen Stammplatz an und landet im Flugling. Die entnommenen Brutwaben verringern den Nachwuchs im starken Volk- stärken das Neue. Nach 8 Tagen von den Weiselzellen nur 2 stehen lassen, alle anderen ausbrechen.

Hierbei werden i.d.R. Sammelbienen  in das  neue Volk überwechseln.

Saugling:
Will ich ein Volk stark schröpfen, so packe ich in eine Zarge zu 2 Futterwaben, 2 Mittelwänden,1-2 Leerwaben und 4 (junge) Brutwaben aus einem Volk , stelle diese Zarge über Absperrgitter unter  den Honigraum. Ist eine frische Brutwabe dabei belasse ich die entstehende Weiselzelle für einen neuen Ableger. Ansonsten muss später eine neue Königin zugesetzt werden. Entstandene freie Wabenplätze fülle ich mit Leerwaben auf. Die Königin bleibt auf jeden Fall unten !

Die Aufgabe der Stockbiene ist Pflege und Versorgung der Brut. Also werden diese nach oben „gesaugt“ um ihre Arbeit zu verrichten. Nach 1-2 Tagen wird die zwischengeschobene Zarge wieder entnommen, auf einen Boden gestellt und mit Deckel versehen. Ganz wichtig ist die Zugabe der Futterwaben, da durch die Jungbienen die Versorgung mit Nektar und Pollen noch nicht möglich ist. Der neue Sauglingsableger kann im Flugbereich bleiben, da der Jungbiene das bisherige Flugloch der Stockbiene nicht bekannt ist.

Wenn ich nicht so stark schröpfen will, entnehme ich die Brutwaben ( ohne Bienen) aus mehreren Völkern.

Der Vorteil des Sauglings: das geschröpfte Volk behält seine Sammelkraft  durch Entnahme der Jungbienen, der Nachwuchs verringert sich vorerst. Die Königin kann verstärkt  stiften. Keine  Verstellung des Sauglingablegers wie beim Brutableger. Ein neues Volk entsteht.

Ansonsten bleiben Weiselkontrolle und Drohnenschneiden die wichtigsten Arbeiten im Juni.

Auch wenn der Sonnenwachsschmelzer auf Hochtouren läuft  wünschte ich mir ein paar Regentage – es muss ja nicht gleich winterliche Kälte einbrechen. Erst fehlt der Regen, dann geht die Vegetation platt. Nehmen wir, wie es kommt  meint

Euer  Siegfried Haase