Ratinger Bienenzuchtverein

von 1868 e. V.

Monatsbetrachtung Juli 2011

Zu Beginn ein paar Zeilen Statistik

 

Temperaturen 22.KW. 23. KW 24. KW 25. KW 26. KW
2011 max Ø 26 22,4 21,8 20,7 27,7
2010 max Ø 24,9 22,4 20,4 25,9 31
2011 min Ø 12,4 12 12,6 12,6 15
2010 min Ø 10,4 13 10,9 10,8 14,5
Niederschlag [mm]          
2011 ges.:  97 ltr. 12 24 27 26 8
2010 ges.:  99  ltr. 32 25 40 0 2
Waagstock (Gramm]          
2011 ges:  - 5000 -500 200 -700 -2300 -1700
2010 ges:.+.5000 -3000 -1500 0 1300 8200

Oft wiederholen sich Dinge im Leben und dann lassen sich Entscheidungen ändern oder verbessern. Bei den Bienen aber war dieses Jahr alles anders. Durch zeitiges, starkes Schröpfen hatte ich keine Probleme mit Abschwärmen. Dafür habe ich wieder 20 Völker, obwohl ich reduzieren wollte.


Wenn sonst meine Völker in etwa die gleiche Entwicklung zeigten so war das dieses Jahr nicht so. Während die einen Honigräume zulegten zeigten die anderen gähnende Leere. Mitte Juni - die Bienen verzehrten  schon ihren  Honig – habe ich zwischengeschleudert. Manche Honigräume brauchte ich gar nicht zu öffnen. Die Sommertracht scheint vorbei zu sein und bekommt einen neuen Namen -der Honig wird knapp und knäpper er heißt jetzt Knäpperhonig.
Scherz beiseite, meist schieben wir alles aufs Wetter und dieses Jahr hat alles 3 Wochen früher begonnen – auch das Blühen. Jetzt heißt es Erträge sichern bis Mitte Juli, anfüttern mit anschließender Behandlung gegen die Varroa- Milbe.
Nach dem Abschleudern lasse ich die geschleuderten Waben von den Bienen ausschlecken.
Auf die Brutzargen(n) Absperrgitter legen, 1 Leerzarge und darüber 1-2 Zargen mit ausgeschleuderten Honigwaben. Die Jungfernwaben können ohne Wachsmottenbehandlung gelagert werden. Waben, welche ehemalige Brutzellen haben, werden mit Schwefelschnitten behandelt.
Bei diesen Arbeiten –Abschleudern, Auslecken lassen, Einfüttern ist auf Räuberei zu achten.
Vermeidbar durch alle Arbeiten zeitgleich an allen Völkern des gleichen Standortes. Sollte Räuberei bemerkt werden, dann die Fluglöchern verkleinern, Äste, Brennesseln o.ö. vor das Flugloch legen.
Zum Einfüttern lasse ich eine Leerzarge auf den Bruträumen, stelle einen kleinen Eimer  hinein auf 2 untergelegte Latten , fülle ca. 5 ltr. Flüssigfutter  und gebe eine Schwimmhilfe  (Weinkorken, kleine Äste o.ä.auf ) auf die Flüssigkeit. Das restliche Futter verabreiche ich nach des Varroa- Behandlung.
Meine beste Erfahrung habe ich mit der Schwammtuch- Methode gemacht. Nicht nur, weil es die billigste ist, sondern weil die AS auch durch den Zelldeckel wirkt. Allerdings bin ich damit temperaturabhängig. Nicht anwenden bei Temperaturen über 25 Grad C, das Volk könnte verbrausen. Beste Temperatur 12 – 22 Grad. Ich nehme AS 60 %. Auf die Oberträger des oberen Brutraumes lege ich einen kleinen Eimerdeckel, darauf ein Schwammtuch und gebe je Brutwabe 2 ml AS mit der Apothekerspritze auf das Schwammtuch darauf.
 (bei 2 Zargen = 40ml AS, bei 1 Zarge = 20 ml). Diese Behandlung ist nach 4- 7 Tagen bis 4 mal zu wiederholen. Die Karrenz 4-7 ergibt sich nach dem Verdunstungsgrad. Ist das Schwammtuch nach 4 Tagen schon trocken, dann nachbehandeln.
Um einen Behandlungserfolg bzw. den Befall zu kontrollieren wird die Windel untergelegt, Milben täglich gezählt und notiert.
Meine im Jahre folgende Behandlung mit Oxalsäure im Dez./Jan. beschreibe ich später.
Im Juli also: Abernten- Anfüttern- Varroa behandeln.
Viel Spaß beim Milbenzählen !
Euer  Siegfried Haase