Ratinger Bienenzuchtverein

von 1868 e. V.

Monatsbetrachtung Jan. 2011

Zu Beginn ein paar Zeilen Statistik

 

Temperaturen 48.KW. 49. KW 50. KW 51. KW 52.KW
2010 max.Ø -2,5 2,4 -1 -0,8 0,8
2009 max.Ø 6,6 4,8 -3,7 0,1 4,6
2010 min Ø -5,8 -1,8 -7 -4,8 -2,2
2009 min.Ø 3,6 2,6 -6,8 -3,8 -0,3
Niederschlag [mm]          
2010  ges.: Da im Dezember nur Schnee, nicht gemessen
2009  ges.:  120 0 53 29 13 56
Waagstock (Gramm]          
2010    gesamt -2000
2009  ges.-1300 -1000 1000 -1000 0 -300

Zum Jahreswechsel zieht man Bilanz – was habe ich richtig und was falsch getan.
Als Imker natürlich in Bezug auf unsere Bienen. ( u. a.  die Produktvermarktung).
Ob noch Leben in den Magazin ist sehe ich an der Windelkontrolle, welche ich seit der 2. Dezemberwoche durchführe. In den letzten 5 Novembertagen fielen die Temperaturen bis auf -5 Grad C und ich rechnete damit, dass die Königin ihr Brutgeschäft einstellt, ab 3 Wochen danach musste brutfreiheit gegeben sein. Ich wollte ab Mitte Dezember meine Oxalsäure- Behandlung gegen die Varroamilbe durchführen. Doch es war bisher zu kalt.  Täglich schaue ich mir die „7-Tage-Wetter- Prognose“ an – am 3. Jan. sind 3 Grad – am 6./7.Jan. +6 Grad C vorausgesagt.  Dann kann ich wenigstens mit den Völkern beginnen, welche überdacht sind.
Bei der Gelegenheit werden die toten Bienen vom Boden entnommen. Ich rechne damit, dass etwa 1/3 jeden Volkes normal in den Bienenhimmel eingegangen ist.
Bisher fand ich auf der Windel im Gemüll nur abgenagte Zelldeckel. Die geringe Anzahl der erkennbaren Milben wird manchen Imker zu nachlassender Milben- bekämpfung verleiten. Aber wer sie beharrlich durchführt, hilft seinen Bienen zum Überleben. Bis 3 Wochen danach werden  nicht der abgeknapperte Zelldeckel sondern die gefallenen Milben vorherrschend sein auf der Windel.
Im Januar werden die Magazine, Gerätschaften Rähmchen etc gereinigt und überholt,
- soweit noch nicht geschehen. Rähmchen werden nachgedrahtet (wenn mich meine Familie in der Küche arbeiten lässt.)
 Am Bienenstand selbst : Schnee beseitigen vorm Flug- (Lüftungs-) loch bei geschlossenen Böden und Hinterbehandlungsbeuten. Evtl. Totenfall von innen beseitigen. (Gibt Luft und erspart den  Restbienen später das Rausschleppen ihrer Artgenossinnen).
Ende Januar werde ich um eine Gewichtskontrolle (durch Anheben) nicht herumkommen.
Ansonsten gibt dieser Monat Zeit, um ein zu Weihnachten geschenktes Buch zu lesen oder das neue Jahr zu verplanen.  Wann geht es in den Raps? (Mit dem Landwirt schon den Stellplatz besprochen?) Wann streiche ich meine Wohnung –nicht lachen! Auch das gehört zur Planung und ein Imker ist ja auch nur ein Mensch   - wenn auch ein „besonderer“, so wie ein Fischer, Jäger oder Landwirt besondere Menschen sind.
Besonders insofern, weil wir alle bewusst unsere Umwelt erleben- weil wir uns bemühen, dieselbe zu erhalten.
Lasst uns in dem Sinne unsere imkerliche Erfüllung finden. Wenn der Frühling kommt
freuen wir über das Grün auf den Feldern, auf die bunten Blüten und über jede heimkehrende Biene , welche uns mitteilt – es wurde nicht gespritzt.

Ein gesundes Neues Jahr wünscht Euch    Euer  Siegfried Haase.