Ratinger Bienenzuchtverein

von 1868 e. V.

Monatsbetrachtung Dezember 2011

 

Zu Beginn ein paar Zeilen Statistik
Temperaturen 44.KW. 45 KW 46. KW 47. KW 48. KW
2011 max Ø 15,4 10,5 9,5 9,1 (8,9)
2010 max Ø 12,2 10,2 7,9 3,2 -1
2011 min Ø 9,8 3 0,3 2,1 (3,8)
2010 min Ø 9,2 6,7 2 0 -2,5
Niederschlag [mm]          
2011  ges.:  11 5 0 0 6 0
2010  ges.: 124 17 94 2 11  
Waagstock (Gramm]          
2011  ges: -600 -900 1400 -500 -600 -
2010 ges:- 1900 -1200 -300 0 -400  


Wenn bei warmem  Herbstwetter noch Pollensammler zurückkommen ist erkennbar, dass noch vorhandene Brut gepflegt wird.
Bei einem in Langenfeld stehendem Volk werden Drohnen ohne Protest der Wächterbienen durch das Mäusegitter  in den Stock eingelassen. Dies lässt normal auf  Königinnen-Verlust schließen.  (Dann gibt es keine Brut)
Da aber auch Pollen gesammelt werden schließe ich auf  eine beschädigte Königin. Wenn ich aber jetzt – bei diesen Temperaturen- nach ihr suchen würde geht das ganze Volk ein. Also im Frühjahr weiter beobachten. (Wenn es durch den Winter kommt).
Viel größere Sorgen bereitet mir die Varroa- Milbe. War ich die letzten Jahre mit einer Wintersterblichkeit von 5% zufrieden, so liegt die Mortalität bis jetzt schon bei  40 %.
 

Letzten Monat habe ich mit der  Kostenaufstellung beim Einstieg in die Bienenhaltung begonnen. Ich versprach, diese fortzusetzen.
Zu der Grundausstattung (Bericht letzten Monat) gehört einiges mehr, um Honig zuzubereiten und zu verkaufen. Wenn die reife Honigwabe dem Volk entnommen wird, muß das Deckelwachs entfernt werden mittels einer Entdeckelungsgabel.  In einer Honigschleuder werden die Waben danach ausgeschleudert. In einem Doppelsieb werden die groben Wachsteile entfernt und das folgende Spitzsieb soll die feineren Wachsteile zurückhalten. Natürlich lassen wir den Honig nicht auf den Fußboden laufen, sondern in Honigeimer, und davon werden genug gebraucht  (auch als Lagerbehälter). Nach einer Standzeit von 1-3 Tage muss die Kristallisation durch Rühren mit einem „Auf und Ab“ bzw. einem Rührquirl  beeinflusst werden. Der fertige Honig kommt zum Abfüllen in einen Abfüllkübel . Die entleerten Honigeimer werden mit einem Teigschaber vom Resthonig befreit. Unter dem erhöht stehendem Abfüllkübel steht die Waage. Die Gläser werden gefüllt und mit einer Einlage im Deckel verschlossen. Nach einer Sichtkontrolle am nächsten Tag werden Etiketten aufgeklebt.
Die Aufzählung dieser Utensilien zeigt, dass mit anderen Kosten zu rechnen ist als nur der Grundausstattung. Das soll nicht abschrecken ( das amortisiert sich im Laufe der Zeit) – es soll Dich nur ermahnen, Deinen Honig nicht zu billig abzugeben. Denn nach der Sommerernte erfolgt die Auffütterung und die Varroa- Behandlung.
Neben dem Honig hat die Biene noch mehr zu bieten: Pollengewinnung und Perga, Propolis und Wachs. Auch wenn diese Sachen nicht verkauft werden, so verwendest Du dies für Dich selbst. Nicht zu vergessen die Stiche der Biene, die durch ihr Gift gegen Rheuma helfen.
(Wenn ich im Winter  Rheumaprobleme habe, sagt meine Gattin:“ Es wird Zeit, dass der Frühling kommt und Dir die Biene hilft“).
Ich will hier nicht über  den  Umweltwert der Biene sprechen. Das ist bekannt. Etwas, was nicht zu bezahlen ist, ist der Umgang mit dem Bien. Es ist nicht nur ein Hobby – es kann eine Sucht werden, der Umgang mit den Bienen. Die meisten Hobbys sind teurer, bringen aber nicht die Ruhe (und keine „Kostenerstattung“).     Der Meinung ist     Euer  Siegfried Haase.