Ratinger Bienenzuchtverein

von 1868 e. V.

Monatsbetrachtung Aug. 2011

 

Temperaturen [°C] 27.KW. 28. KW 29. KW 30. KW 31. KW
2011 max.Ø 19,3 25,4 22,5 19,5 21,1
2010 max.Ø 32,2 30,4 28,7 27,1 23,6
2011 min.Ø 10,3 13,5 13,4 12,9 13,8
2010 min.Ø 17,5 16,1 15,5 13,1 14,9
Niederschlag [mm/Ltr]          
2011  ges.: 123 6 2 37 48 30
2010  ges.: 105 9 17 25 11 43
Waagstock [Gramm]          
2011 ges: - 2200 -1100 -1100  Anfüttern + Varooa Behandlg
2010 ges:.+.7700 1500 4000 500 -1800 3500

Wenn die globale Erwärmung uns immer solche Sommer bringt könnte man das Graußen bekommen. So gut wie das Frühjahr war – so schlecht war die darauf folgende Jahreszeit.
 

In unserer Gegend wurde bisher i.d.R. ab Mitte Juli abgeschleudert. Wer heuer solange wartete hatte leere Töpfe.
Trotzdem mußten die Honigwaben frei von Honigresten sein, damit sie trocken ins Winterlager kommen. Dieser Nahrungsmangel führt zwangsläufig zur Räuberei. Um dies zu vermeiden sollten Arbeiten am Bienenvolk morgens in der Kühle oder abends vor Beginn der Dämmerung durchgeführt werden.
Als sehr lästig finde dieses Jahr das Auftreten der Wespen. Ich sage immer: “ Mit Wespen komme ich klar und meine Bienen auch.“ Allerdings ist Verhältnismäßigkeit angesagt. Und was dieses Jahr  abgeht ist kein Verhältnis. Sobald ich den Magazindeckel öffne stürzen sie von oben zwischen die Waben. Selbst in meinem Schaukasten mit zeigefingerdicker Öffnung sah ich die Wespen zwischen den Bienen laufen. Selbst an Völkern mit Fluglocheinengung auf 5 cm jonglierten sich die Wespen durch die Wächter.
Bei Beginn der Varroa- Behandlung habe ich bei 3 Völkern die Fluglocheinengung entfernt – was für ein Fehler! Ein Volk total ausgeräubert (die Waben selbst durch die Mittelwand ausgenagt), das andere stark dezimiert, so dass die 2. Brutzarge in 2 Tagen entfernt wird.
Bei der Windelkontrolle waren keine Varroen sichtbar – nur alles voller Flügel und Beine. Habe dann vom Gitterboden ca. 2 Honiggläser mit toten Bienen entfernt.
Wahrscheinlich hätte ich dies alles früher erkannt, wenn ich wie sonst beim Behandeln tägliche Windelkontrolle durchgeführt hätte. So habe ich erst vor der 2. Behandlung (am 4. Tag) gezählt.
Der Befall ist sehr unterschiedlich. Wie gesagt, ich zählte nach 4 Tagen. Nahe meinem Hauseingang steht neben dem Schaukasten ein Ableger (3 Milben). Dahinter das Waagvolk und ein „Zwillingsvolk“(Ich sage Zwillingsvolk, weil beide die gleiche Mutter haben und ich beide  immer parallel bearbeite und vergleiche.) Der Zwilling hatte 11 Milben (Jahresernte gut), das Waagvolk hatte 131 Milben (Jahresernte schlecht).
War ich bei meiner AS-60%-Behandlung immer von einem 4-7 Tage- Zyklus ausgegangen, so muß ich das stärker nach der Abtrocknung des Schwammtuches richten. Ist nach 3 Tagen schon nicht mehr feucht, dann eben schon am 3. Tag nächste AS aufbringen.
Wie führe ich meine Bienen ins neue Bienenjahr? Ich arbeite mit DN-Magazin 10 Waben. Manche Völker stehen jetzt auf 6-7 Brutwaben. Rechne ich  2 Pollenwaben muß das Volk auf 2 Zargen überwintern. Wenn ich 14 kg. Flüssigfutter gebe (= 10 kg. Festmasse  = 5 volle Waben und 2-3 Pollenwaben dann ist errechenbar, mit wieviel Waben bzw. Zargen das Volk eingewintert werden muß. Bedenken soll man aber auch, dass die Bienen unnötigen Raum aufheizen müssen. Das richtige Händchen findet sich durch Nachdenken.
Meine Varroa- Ergebnisse mit der AS-Behandlung erzählt Euch in 4 Wochen
Euer Siegfried Haase