Ratinger Bienenzuchtverein

von 1868 e. V.

Monatsbetrachtung April 2011

Zu Beginn ein paar Zeilen Statistik
 

Temperaturen 9.KW. 10. KW 11. KW 12. KW 13.KW
2011 Max-Ø 6,4 10,4 11 14,6 14,1
2010 Max-Ø 4,6 4,8 12,6 15 14,3
2011 min-Ø -1,4 2,8 3,4 1,5 2,8
2010 min-Ø -3 -1,4 5,3 7,8 6,6
Niederschlag [mm]          
2011  ges.:  24 0 2 12 0 10
2010  ges.:  67  15 0 27 25 0
Waagstock (Gramm]          
2011  ges:  9000 -1100 200 -200 9300 800
2010   ges:. 2700 -1000 -400 -800 3400 1500

 

Bis zur 12.KW hat mein Bienenvolk auf der Waage Abnahme zu verzeichnen und ab dann liegt die Zunahme bei wöchentlich 900 bis 6000 gr. Dieses Jahr zeigt die Waage 9300 gr. mehr in dieser Woche. Der März war nur anfangs kühl, im Verlauf dann zu trocken und durch die Brutfeuchtigkeit bestand kein Wassermangel.

Wenn ich sonst immer genug Futterreserven im März im Volk belasse – dieses Mal war es zu viel. 3-4 volle verdeckelte Brutwaben, reichlich Nektareintrag, so dass die Waben nicht verkantet werden durften – schon floß der Nektar aus.

Aus dem Vorjahr belassene Drohnenrahmen bzw. Baurahmen konnten schon ausgeschnitten werden und wo dieselben nicht drin belassen waren bauten die Bienen ihre Drohnenzellen zwischen obere und untere Waben schon aus.

Es wird also höchste Zeit an die Aktivitäten der Biene zu denken. Sie will ihr Volk erweitern, täglich ist mit 1000-1500 neuen Bienen zu rechnen, die Kapazität zum Neuwabenausbau ist vorhanden. Also sorgsam mit Mittelwänden erweitern. In unserer Lage kann Mitte April der Honigraum drauf sein.

Etwas misslich wird die Ernte vom Rapsblütenhonig, wenn derselbe erst Ende April blüht. Dann ist schon soviel anderer Nektar eingetragen.

Auf jeden Fall wird das Bienenvolk sich wie jedes Jahr rasant verstärken und vemehren wollen durch schwärmen. Also ab Mitte April  Augen aufhalten nach Weiselzellen. Ausbrechen oder je nach Volksstärken neue Völker bilden.

Das allerwichtigste aber ist der Wechsel des Baurahmens, sobald die Drohnenwabe vollständig  verdeckelt ist bis Mitte Juli. Die herausgenommenen Drohnenwaben nicht ins Freie hängen für die Vögel, die Re-Invasion der Milben würde alle Versuche der Milbenbeseitigung zunichte machen.

Ich weiß, dass die Biene länger auf der Erde existiert als der Mensch. Und wenn der Mensch nicht überall „ hineinpfuschen“ würde hätten wir auch nicht so viel selbstgemachte Probleme.

So, jetzt lassen wir Fienchen mal gewähren., bestaunen ihre Leistung und erfreuen uns am Zusammenspiel der Natur.

Euer  Siegfried Haase