Die Hitze ist vorbei, die WM auch. Deutschland ist wieder Weltmeister der Herzen (=Dritter) geworden. Und auch die Honigernte ist für die meisten von uns vorbei, denn Massentrachten sind nicht mehr zu erwarten und die Behandlung der Bienenvölker gegen Varroa steht auf dem Programm.
Eine mögliche Spättrachtquelle wäre der Bienenbaum (Stinkesche, Euodia hupehensis), der seit Mitte Juli blüht. Wunderschöne ausgewachsene Exemplare kann man sich am Bienenmuseum in Duisburg-Rumeln anschauen. Am Sonntag, den 8. August ist dort Tag der offenen Tür mit einer Vielzahl von attraktiven Veranstaltungen – also lasst Euch das nicht entgehen!
Eine andere Spättracht könnte das ebenfalls seit Mitte Juli blühende Indische Springkraut liefern – wenn Bienen die Blüten besucht haben, sind sie oben mit hellem Pollen bepudert. Wie auch dem Honig des Bienenbaumes wird dem Springkrauthonig nachgesagt, nicht besonders gut zu schmecken (Pia Aumeier: „Wie eingeschlafene Füße“).
Aber auch der Honig der Esskastanie und des Buchweizens haben einen eigenartigen Geschmack und trotzdem ihre Liebhaber. Auch von der seit Mitte Juli blühenden Goldrute gewinnen einige Imker - vor allem in Ostdeutschland - Honig, der ebenfalls geschmacklich kontrovers diskutiert wird. Das eigentliche Problem der Spättracht-Honigernte ist, dass die Varroa-Behandlung zu spät beginnt und die Völker kaum noch überlebensfähig sind. Man kann dann evtl. noch Kunstschwärme machen und/oder die Bienen anderen (Jung-)Völkern zuschlagen. Oder man behandelt und verzichtet auf die Ernte der Spättracht-Honige, spart aber einiges an Winterfutter ein. Aber auch ohne Massentracht gibt es zur Zeit genügend blühende Pflanzen, die den Bienen Nahrung spenden.
Anfang bis Mitte Juli blühten:
im Garten:
Liguster, Lavendel, Stockrosen, Rosen, Astilbe, Phlox, rosa Spierstrauch, Strauch-Fingerkraut, Perovskie, Fuchsien, Storchschnabel, Geranien (Pelargonien), Säckelblume, Studentenblume, Kapuzinerkresse, Sonnenblume, Schmuckkörbchen (Cosmos), Mutterkraut, Hängepolster-Glockenblume, Dahlien, Dreimaster-Blume (Tradeskantie), Funkie (Hosta)
im „ungepflegten“ Rasen:
wie immer Gänseblümchen, Weiß-Klee !
im Gemüsegarten:
Tomaten, Gurken, Kürbisse, Zucchinis, schießende Salate, Spargel, Bohnen, Oregano, Basilikum, Stauden-Gartenkresse, Möhre
in der Natur:
Seifenkraut, Acker-Winde, Acker-Kratzdistel, Blutweiderich, Sommerflieder, Steinklee, Luzerne, Horn-Klee, Natternkopf, Weidenröschen, Brombeere, kleiner Odermennig, Mädesüß, Johanneskraut, Wegwarte, Rainfarn, Kornblume, Färber-Kamille, Jakobs-Kreuzkraut, Wiesen-Flockenblume, Witwenblume, Schlingknöterich, Nesselblättrige Glockenblume, Braunelle, Baldrian, Wilde Möhre
Mitte bis Ende Juli blühten:
im Garten:
Gladiole, Sonnenhut (Rudbeckia „Goldsturm“), Kugeldistel, Lavendel, Margerite, Montbretie, Dahlie, Gladiole, Taglilie, Männertreu (Lobelie), rote Stauden-Lobelie, Phlox, Nelken, Riesen-Alant
im „ungepflegten“ Rasen:
wie immer Gänseblümchen, Weiß-Klee !
im Gemüsegarten:
Melisse, Tomaten, Gurken, Kürbisse, Zucchinis, schießende Salate, Spargel, Bohnen, Oregano, Basilikum, Stauden-Gartenkresse, Möhre, späte Himbeeren, Minze, Bergminze, Topinambur
in der Natur:
Weiße Waldrebe, Braunelle, Indisches Springkraut, Sommerflieder, Braunelle, Gänsedistel, Wasserhanf, Goldrute, Schlingknöterich, wilde Möhre, Pastinake, Wiesensalbei, Nachtkerze, Feinstrahlaster, Schneebeere.
Ganz besondere Insekten- und Bienen-Magneten waren: Lavendel, Riesen-Alant, Kugeldistel, Liguster, Säckelblume, Schneebeere, Weiß-Klee, Bergminze, Brombeere, Himbeere.
Nachdem der Regen die Pflanzenwelt erfrischt hat, wünsche ich uns und unseren Bienen einen sonnigen August,
Manuel Schwabe