Ratinger Bienenzuchtverein

von 1868 e. V.

Monatsbetrachtung Juni 2010

Ab diesem Monat zuerst ein paar Zeilen Statistik

 
    18. KW 19. KW 20. KW 21. KW 22. KW
Temperatur 2010 [°C] max 18,0 12,0 12,3 20,3 19,4
  min 7,6 4,4 6,3 7,2 9,4
Temperatur 2009  [°C] max 21,3 18,2 20 24,2 23,5
  min 9,2 7,7 10,4 10 10,8
Waagstock [gr] 2010 0,00 0 1.000 11.000 5.000
  2009 -300 6.700 5.000 6.500 -1.500
Niederschlag [mm] 2010 8 20 16 5 53
  2009 0 9 25 0 2

Wie oben ersichtlich ist kein Jahr wie das andere, und trotzdem gleicht sich alles wieder aus. Durch das dieses Jahr anhaltende kühle, feuchte Wetter setzten die Frühblüher etwas später ein, und die die Bienewußte gar nicht, wo sie zuerst sammeln sollte. Pollen waren so viel eingetragen, dass der langsam wachsende Nachwuchs ihn gar nicht verwerten konnte. Völker, welche erst nicht in die Gänge kommen wollten, begannen zu explodieren, und schon waren die ersten Schwärme da.
 

Ich habe Anfang Mai 1 Volk zur Aufteilung vorgesehen. 4 Ableger mit je 2 Weiselzellen. In der Regel belässt man 2, die erstschlüpfende wird sich der 2. Weisel schon entledigen – habe ich gedacht. Und was macht Fienchen? Sie trennten sich friedlich unter Aufteilung ihres Volkes. Schon hatte ich meine ersten Schwarm – eingefangen, eingeschlagen, und beide machen sich gut.
Mein Enkel machte mich auf einen Schwarm in meinen Brombeeren aufmerksam und verdiente sich seine 5 €  Schwarmgeld. Haben wir beide eingefangen, in eine  leere Zarge und gut. Dachte ich!  Stellte eine Zarge mit Mittelwänden für den nächsten Tag bereit.
Mein Nachbar ruft mich ca 24Std später – ein Schwarm – in den Brombeeren!
Eine  schöne Traube ! An derselben Stelle wie Vortags. Als ich mir den zukünftigen Stellplatz suche schaue ich nach dem Schwarm vom Vortag: keine Biene drin, obwohl diese in die Zarge gelaufen sind, als seien da 3 Königinnen drin. Ich nehme an, die wollten eine möblierte Unterkunft. Es war also der gleiche Schwarm. Da die Bienen vorher bei mir ausgezogen waren, brauchten sie auch keine Quarantäne, und so habe ich ihnen die Zarge möbliert mit Mittelwänden und Futterwabe. – jetzt fühlen sie sich glücklich und wachsen.
Wer noch keine Ableger gebildet hat, muss sich beeilen, damit ein überwinterungsfähiges Volk entstehen kann.
Schwärme oder Ableger ohne Brut können gegen die Varroa- Milbe mit 15 %iger Milchsäure behandelt werden .
Das Ausschneiden der Drohnenbrut mit Wechsel der Baurahmen geht noch 6 Wochen weiter.
Der Schwarmteufel geht weiterhin um. Schwarmzellen sind meist leicht zu finden. Gemein ist die Biene beim Anlegen der Nachschaffungszellen inmitten der Brutfläche. Die liegen in einer vorher ausgenagten Vertiefung und wenn dann die Bienen in mehreren Lagen darauf schwimmen sind sie fast unsichtbar. Da hilft nicht als abfegen oder abschlagen.
Ein starkes Volk baut eine Zarge Mittelwände in 1 Woche aus. Das empfiehlt sich auf jeden Fall, damit die Bienen beschäftigt werden und für das kommende Jahr sofort frische Waben zum Einsatz kommen (frische unbebrütete Waben brauchen im Winterlager nicht gegen die Wachsmotte behandelt zu werden).
Die aus den Völkern entnommenen „Futterwaben“ kommen bei der Ablegerbildung wieder zum Einsatz. Die Aufbewahrung sollte allerdings bienen-, ameisen- und mottensicher  geschehen.
Der Raps war schnell verblüht. Die Frühlingsblüte kommt jetzt – bei reifem Honig-  aus den Waben. Wenn die Honigkübel zu schwer werden, nimm kleinere Eimer. Die Lust soll nicht zur Last werden  meint    Euer Siegfried  Haase