Ratinger Bienenzuchtverein

von 1868 e. V.

Monatsbetrachtung Juli 2010

Ab diesem Monat zuerst ein paar Zeilen Statistik

 
    23. KW 24. KW 25. KW 26. KW
Temperatur 2010 [°C] max 22,4 20,4 25,9 31
  min 13,0 10,9 10,8 10,8
Temperatur 2009  [°C] max 20,9 21,7 25,1 29,9
  min 10,7 11,7 13,7 17,4
Waagstock [gr] 2010 -1500 0 1.300 8.200
  2009 500 5.700 2.500  
Niederschlag [mm] 2010 25 40 0 2
  2009 28 18 10  

Der Schwarmteufel war im Juni oft bei mir. Auch mein Waagvolk hat es erwischt und man sieht es an den Gewichtsabnahmen, denn ein Abgang von 20-25000 Bienen incl. voller Honigblase entspricht etwa 3 kg.. Bis die neu geschlüpften Bienen eintragen vergehen gut 3 Wochen. Wetter und Feuchtigkeit entsprachen in etwa dem Vorjahr.
 

Weil  vorjährig die Bienen ab Mitte Juli an ihre Honigvorräte gingen durch  eine Trachtlücke werde ich dieses Mal verdeckelte Waben herausnehmen und Zwischenschleudern. Teilweise musste der 2. Honigraum aufgesetzt werden und dies erschwert natürlich die Arbeit. Auch wenn die Schwarmzellen weniger werden sollte doch im Juli noch kontrolliert werden. Wenn auch spät, so können doch noch Mittelwände zum Ausbauen eingesetzt werden. Vor allem dort, wo Sammelbrutableger  gebildet werden zur Varroen- Reduzierung. Die eingesetzten Baurahmen werden nach Verdeckelung noch ausgeschnitten, auch wenn der Drohnenbau langsam zurückgeht im Juli.
Das Ausschleudern verlege ich am liebsten in die Abendstunden wenn die Spurbienen nicht mehr so aktiv sind. Kritisch wird das Schleudern bei hohen Außentemperaturen, wenn das Wachs zu weich ist. Die neuen Waben brechen durch, bevor sie richtig  ausgeschleudert sind. Auf keinen Fall frische Waben und in den Honigraum gehängte ehemalige Brutwaben zusammen schleudern.
Solange die Bienen noch genug Nektarquellen finden werden sie eintragen. Wird die Nahrung in der Natur knapp geht ans Eingetragene und bei der geringsten Unachtsamkeit  beim Umgang mit  Honig oder Waben beginnt evtl die Räuberei.
Nach dem Abschleudern mit anschließendem Anfüttern und der Milbenbehandlung Ende Juli sollte man abends tätig werden und alle Völker an einem Stand in etwa gleichzeitig bewirtschaften.
Da ich gern mit der Schwammtuchmethode arbeite (60%) muss ich allerdings auf einen Temperaturrückgang warten bis Ende Juli /Anfang August. Bei über 20 Grad C besteht die Gefahr des Verbrausens.
Obwohl ich immer davon rede Mittelwände im Herbst vorzubereiten muss ich gestehen, dass mein Vorrat doch nicht reichte und ich laufend nachdrahte. So geht es heute also damit weiter. Und das im bei uns letzten „Erntemonat“. Dass es Euch nicht ebenso ergeht hofft
Euer Siegfried Haase