Ratinger Bienenzuchtverein

von 1868 e. V.

Monatsbetrachtung Febr. 2010

Nachdem der Januar sich mit vielen Kälteschüben verabschiedet, sobald die Sonne mit ihren wärmenden Strahlen uns die Winterkleidung ablegen lässt beobachten wir aufmerksamer unsere Bienen.
Das Hauptaugenmerk im vergangenen Monat lag in der äußeren Kontrolle auf Unversehrtheit von Mäuseschutz, Unversehrtheit der Magazine und Milbenzählungen.
Solange Milben fallen weiß ich auch – das Volk lebt; sicher , auch Gemüll auf der Windel zeigt mir Leben an. Die Wirkung der im Dezember verabreichten Oxalsäure ist Ende Januar vorbei und es beginnt der „normale“ Milbenfall mit täglich einer Milbe.
Ab Februar dürften die Bienen wieder in der Brut stehen und damit beginnen sich diese Plagegeister wieder rasant zu vermehren, denn die Varroa vermehrt sich nur in der Brutzelle. Ihre Bekämpfung bei Wirtschaftsvölkern ist ab April bis nach der Sommer- schleuderung nur durch Entfernung der Drohnenbrut möglich (Baurahmen).
Aber noch sind wir im Februar, es war eine lange Winterpause für die Bienen (und für uns). Wer noch keine Stellplätze für die Rapswanderung hat sollte sich mit Landwirten seines Vertrauens in Verbindung setzen. (Landwirte sind froh über unsere Bestäuber , unsere Bienen sind froh, wenn sie in der Zeit nicht besprüht werden.)
Höchste Zeit wird es für die Imker, welche ihre Altwaben noch nicht gereinigt und bespannt haben. Das Einlöten der Mittelwände kann noch bis Ende März warten. Diesen Monat kommen wir nicht umhin, die Völker bezüglich ihres Futtervorrates zu kontrollieren. Die einfachste Möglichkeit ist das Ankippen des Magazins aller Völker. Ich merke mir das schwerste Volk und vergleiche mit dem Leichtesten. Danach wird eine Sichtkontrolle der Futterwaben dieser beiden durchgeführt. ( Bei Temperaturen, wo Flugbetrieb zu sehen ist, also über 10 Grad Celsius). Aus den „schweren“ Völkern kann ich Futterwaben in die „Leichten“ hängen. Zu bedenken ist jedoch, dass von Februar bis Ende April noch 8 – 10 kg. Futter für jedes Volk vorhanden sein muß! Habe ich keine Vorrats-Futterwaben zum Austausch lege ich eine Scheibe Futterteig auf die oberen Rähmchen. Sobald es wärmer ist (12-15 Grad) kann ich auch Flüssigfutter geben. Aber nicht im Futtergeschirr sondern im Tetra- Pack.( Das Flüssigfutter im Geschirr kann zu stark auskühlen, deshalb stellt man den Tetra-Pack-Behälter auch nicht an den Rand wie Futtertaschen sondern direkt an die Bienenwaben, mit Schwimmhilfen.)
Sobald unsere Bienen fliegen und die ersten Pollen eintragen achte ich auf Völker wo zwar Bienenflug herrscht aber keine Pollenträger kommen. Dort besteht die Gefahr der Räuberei. Einzige Maßnahme: Flugloch auf ca. 3 cm verkleinern damit die Bienenwachen wirken können. Jetzt kommen auch wärmere Tage, welche mir das Öffnen der Völker erlauben. Wenn das Volk keinen Durchhang hat sollten wenigstens 4 Wabengassen dicht belegt sein. Andernfalls einengen und entwickeln lassen.
Meine Bienen warten genau wie ich auf die wärmenden Sonnenstrahlen, welche unsere Pflanzen zum Austreiben veranlassen. Im Februar werden es vereinzelt Schneeglöckchen sein. Die Haselnussblüten wollen aufplatzen. Seidelbast, Eibe und Schneeheide erwarten Ende des Monats den Besuch der Bienen.
Jetzt wirst Du sagen: „Der hat ja einen Sprung in der Schüssel“. Jeder hat irgendwo einen Riss. Vielleicht kannst Du beihängenden Anhang öffnen, den mir ein Freund aus Griechenland zustellte. Wie recht er hat. (Sprung in der Schüssel --> *.pps-Datei 2,5 MB))
Bis in 4 Wochen –bevor die Weide blüht-
verbleibe ich
Euer Siegfried Haase.