Ratinger Bienenzuchtverein

von 1868 e. V.

Monatsbetrachtung Aug. 2010

Zu Beginn ein paar Zeilen Statistik

 

Temperaturen

26.KW.

27. KW

28. KW

29. KW

30. KW

2010

max.M.-wert

32,2

30,4

28,7

27,1

23,6

2009

max.M –wert

29,7

20,8

24,8

24,5

25,5

2010

min M.-wert

17,5

16,1

15,5

13,1

14,9

2009

min.M.-wert

17,1

14

14,9

15,1

13,9

Niederschlag [mm]

 

 

 

 

 

2010

 

9

17

25

11

43

2009

 

22

40

12

68

5

Waagstock (Gramm]

 

 

 

 

 

2010

 

1500

4000

500

-1800

3500

2009

 

4000

0

2000

0

0

Der Honig- Erntemonat Juli liegt hinter uns. Der Gesamteintrag entsprach dem Vorjahr und war zufriedenstellend. Ab Mitte Juli bemerkte ich, dass die eingehängten Baurahmen nur teilweise mit Drohnenzellen – restlich aber mit den kleineren Honigzellen ausgebaut wurden. Unser Fienchen weiß also ganz gut ob noch männlicher Nachwuchs benötigt wird. Dadurch viel die „Scheibenhonigernte dieses Jahr mit über 30 kg besonders gut aus.
 

Die Feuchtigkeit  Ende Juli war günstig auf den Nektarfluß der Pflanzen. Die Brombeeren tragen wie selten und die Bestäubungstätigkeit der Bienen sieht man hierbei besonders gut – abgesehen von meinen alten Apfelbäumen bei deren Betrachtung ich immer das Abbrechen der Äste befürchte. Die Biene hat also ihr Bestes gegeben. Was tun wir für die Biene zum neuen Bienenjahr ab August?
Ich habe durch regelmäßiges „Drohnenschneiden“ von April bis Juli das Wichtigste zur Bekämpfung ihres schlimmsten Feindes getan – der Varroa- Milbe.
Nach der letzten Abschleuderung habe ich anschließend an das Auslecken der Honigwaben sofort eine 1. Anfütterung von ca. 5 Ltr. Bienenfutter gegeben, obwohl die Völker wenigstens 5 kg. Honigvorräte hatte. Diese Woche beginne ich mit der Anwendung von Ameisensäure 60% gegen die Varroa. (Am Abend, wenn die Temp. nicht mehr über 20 Grad liegen) Die Leerzarge von der Anfütterung lasse ich auf den 2 Brutzargen und werde diese Mal von oben die Schwammtuchmethode  anwenden. Es ist von Vorteil, den Untersatz des Schwammtuches (Deckelteller oder flacher Teller, damit die Säure nicht in die Gassen tropft) stückweise zu versetzen, damit auch unter dem Untersatz die Gase in die Gassen dringen können.
Die Anwendung von unten ist zwar einfacher aber erschwert das Zählen der Milben.
Warum verwende ich Ameisensäure?

  • Weil sie in geringem Maße Bestandteil des Honigs ist und nicht bienenfremd
  • Weil sie auch durch die geschlossene Brut wirkt
  • Weil sie keine Resistenz erzeugt.

Welche anderen Möglichkeiten ergeben sich außer AS (zb. weil die Temperaturen zu hoch sind) ?
Wirken nicht in die Brut: thymolhaltige Präparate, Apiquard, Api life war, Thymovar. Müssen im Abstand von 3 Wochen nochmals angewendet werden, damit die geschlüpfte Brut damit erfasst wird. Wird jeweils auf die Brutwaben- Oberträger aufgelegt.
Bayvaro lwird ebenfalls nach dem letzten Abschleudern verwendet. Wirkung ist ebenfalls sehr gut- allerdings besteht die Gefahr der Resistenz. Die Anwendung von Bayvarol muss im Bestandsbuch vermerkt werden und ist kein Daueranwendungsmittel.
Gefallene Milben sollten gezählt werden, notieren über den Anwendungszeitraum. Auch vor der Anwendung (während des Auffütterns) ist eine Zählung nützlich zu Vergleichs-zwecken des Befalls.
Frau Dr. Pia Aumeier: „Ein normal starkes Volk von etwa 20 Tsd Bienen erträgt bis Mitte August 10 Tsd. Milben. Danach wird es kritisch….Altvölker sollten Ende Juli täglich nicht mehr als 30 Milben auf der Windel aufweisen. …Die Milbe verdoppelt sich monatlich“.
Helft der Biene zu überleben durch konsequente Behandlung rät
Euer Siegfried Haase