Ratinger Bienenzuchtverein

Was blühte im Mai ?
Auch der Mai war, wie das ganze Jahr bisher: zu kalt. Jetzt können wir nur noch auf den WM-Effekt hoffen: Auch der Winter und das Frühjahr 2006 waren zu kalt, doch pünktlich zur WM hatte jemand den Schalter umgelegt und die Temperaturen lagen wochenlang über 30°C, selbst der Herbst blieb überdurchschnittlich warm. Statt solcher extremen Schwankungen wäre natürlich ein Jahresverlauf mit einer allmählichen Erwärmung ab Februar wünschenswert, mit regelmäßigen Niederschlägen, allerdings nur in der Nacht...ja, wenn man sich das Wetter selber backen könnte!
 

Schon im letzten Monat hatte ich auf das Gänseblümchen aufmerksam gemacht, das als einzige Pflanze unserer Breitengrade das ganze Jahr über blühend angetroffen werden kann. Bestimmt haben einige gedacht: Ja, gut – aber was interessiert's die Bienen? Es interessiert sie, wie man auf dem Foto sehen kann: die Pollensammlerinnen meiner Völker haben sich reichlich mit Gänseblümchenpollen eingedeckt. Entscheidend für das Interesse ist wahrscheinlich – wie immer bei den Honigbienen – ein Massenangebot. Nur wenn der Rasen „richtig schlimm aussieht“, also mit Gänseblümchen übersät ist, wird diese „Tracht“ genutzt. Das ist an meinem Bienenstand zum Glück der Fall.
Auch eine andere Pflanze, die in Imkerkreisen normalerweise wenig Beachtung findet, ist mir im Mai positiv aufgefallen – der Frauenmantel.
Nicht weil sie eine gute Trachtpflanze, sondern weil sie eine ausgezeichnete BienenTRÄNKE ist! Die Blätter dieser Pflanze sind in den Morgenstunden fast jeden Tages mit Wassertropfen bedeckt: entweder vom Regen, vom Nebel oder vom Tau. Oder durch Guttation: das bedeutet, das die Pflanze sogar selbst Wassertropfen absondert. Das kam schon unseren Vorfahren so geheimnisvoll vor, das der Frauenmantel für sie eine Zauberpflanze war.
Der Eifer der Bienen, genau dieses Wasser in den Stock zu holen war jedenfalls sehr auffällig – sie haben sich „drauf gestürzt“!

Anfang Mai blühten: Die Orangenblume (Choisya ternata), ein Zitrusgewächs aus Mexiko, das wir auf dem Poensgenpark-Markt ausgestellt hatten und das jetzt das Vereinsgelände ziert.








Goldregen, Wiesenkerbel, kriechender Thymian,
Akelei, Hufeisenkleestrauch, Maiglöckchen, Bärlauch, Tellima, spanisches Hasenglöckchen, Goldnessel, Elfenblume, Waldmeister, Gundermann, Lungenkraut, Vergißmeinnicht, Erdbeeren, Bergenien, Zypressen-Wolfsmilch, Goldwolfsmilch, Zierquitte, Knoblauchsrauke, Sternmiere, Frühlingsfingerkraut, großes Immergrün, Fieberklee, Storchschnabel (Geranium macrorrhyzum, Geranium x magnificum), Nelkenwurz, Clematis montana, gemeiner Schneeball, runzelblättriger Schneeball, wolliger Schneeball, Wiesen-Witwenblume, Wiesensalbei, Holunder, Blauregen, Heckenkirsche, Spiersträucher, Vogelbeere, Rosmarin.

Ab Mitte Mai blühten: Gemswurz, Weißdorn, Blauglockenbaum, Rhododendren,
Hartriegel, Schneeglöckchenstrauch, kleinblättrige Felsenmispel, Strauchpfingstrose, Ginster, wilde Rosen, Leimkraut, Wiesenmargerite, Lupine, Blumenesche, Mohn, Strauchfingerkraut.









Ende Mai blühten: Späte Traubenkirsche, Liguster, Robinie (Akazie), Weiß-Klee, Esparsette, früher häufig als Futterpflanze und Gründünger angepflanzt, heute nur noch selten in Wiesen zu finden,

Taglilien, Feuerdorn, Kletterhortensie, Habichtskraut.
Das der Raps geblüht hat, brauche ich wohl keinem zu sagen...
Auf eine heiße WM
Euer Manuel Schwabe