Ratinger Bienenzuchtverein

Anfang des Monats bin ich auf einen kleinen winterblühenden, immergrünen Strauch aufmerksam geworden - vor allem durch seinen schweren Honigduft:
Sarcococca humilis, die Fleischbeere. Ob es sich um eine gute Bienenweide handelt, konnte ich nicht feststellen, da das Wetter immer noch zu kalt war und den Bienen nur kurze Ausflüge gestattete. Ebenfalls in der ersten Märzwoche begannen Märzenbecher und Huflattich zu blühen, in der zweiten kamen die kleinen Hasenglöckchen (Scilla) hinzu. Ab der dritten Märzwoche setzte sich dann endlich eine frühlingshafte Witterung durch und die Vegetation begann ihren Entwicklungrückstand im Eiltempo wieder aufzuholen: Kornelkirsche, Gedenkemein, erste Narzissen und Tulpen begannen zu blühen, während die letzten Schneeglöckchen noch nicht verblüht waren. Die Salweiden und andere Weiden erblühten, zugleich Winterblüher, die eigentlich im Januar "dran sind": die japanische Mahonie, Winterkirsche, Winterjasmin und der Winter-Duftschneeball - und auch sogenannte Unkräuter, wie die Vogelmiere. In der vierten Märzwoche machten die Forsythien mit ihren leuchtend gelben Blüten auf sich aufmerksam - leider, aus Sicht der Bienen und anderer Insekten, völlig zu Unrecht, denn die übliche Zuchtsorte bietet weder Pollen noch Nektar, sondern ist steril. Die ursprüngliche wilde Forsythie ist hingegen eine gute Bienenweide, aber kaum irgendwo zu bekommen. Mit Duft-Veilchen, Lungenkraut, Lerchensporn, hoher Schlüsselblume, Buschwindröschen und Scharbockskraut erblühten auch die typischen Frühlingskräuter unserer Wälder, sowie die an Waldrändern und in Hecken verbreitete Kirsch-Pflaume und der Schein-Hasel in Parks und Gärten.
In Ratingen, wie überhaupt im Rheinland, gedeihen übrigens viele subtropisch und mediterrane Pflanzen und die meisten haben auch diesen Winter sehr gut überstanden, wie z.B. diese Hanfpalmen an der Schützenstrasse (s. Foto). Hanfpalmen blühen und fruchten auch bei uns sehr gut, was man in Düsseldorf am "Tausendfüßler" beobachten kann, wo schon etwas ältere, eingewachsene Exemplare stehen.
Frohe Ostern wünscht
Manuel Schwabe